Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland in BRD (West) und DDR (Ost) geteilt. Beide Staaten entwickelten sich wirtschaftlich sehr unterschiedlich. Die BRD erlebte ein "Wirtschaftswunder" mit steigendem Wohlstand. Die DDR setzte auf Planwirtschaft, was zu Versorgungsengpässen führte. Eine Familie in der BRD konnte sich in den 1960ern oft ein Auto leisten, in der DDR mussten Familien bis zu 10 Jahre darauf warten.
Die BRD setzte auf eine soziale Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage bestimmten die Preise. Private Unternehmen wie Siemens, Volkswagen und BASF sorgten für wirtschaftlichen Aufschwung. Wettbewerb förderte Innovationen und Wohlstand. Wer in der BRD einkaufen ging, fand eine große Produktauswahl in Supermärkten und Kaufhäusern.
Der Staat plante Produktion und Preise durch "Fünfjahrespläne". Alle Betriebe waren verstaatlicht (VEB – Volkseigene Betriebe). Mangel an Innovationen, da es keinen Wettbewerb gab. Wichtige Produkte waren oft nicht verfügbar, weshalb viele Menschen Beziehungen ("Vitamin B") nutzten, um an bestimmte Waren zu kommen.
1948: Einführung der D-Mark als stabile Währung. Marshall-Plan: US-Finanzhilfe ermöglichte schnellen Wiederaufbau. Boom in Industriebranchen wie Auto-, Chemie- und Maschinenbau. Höhere Löhne, steigender Wohlstand, Exporterfolge. Deutschland wurde in den 1950er Jahren zum drittgrößten Exportland der Welt.
Große Auswahl in Supermärkten, Kaufhäusern. Werbung in TV, Radio und Zeitschriften prägte die Gesellschaft. Autos (z. B. VW Käfer) waren sofort verfügbar. Reisen weltweit waren problemlos möglich.
Produktion oft ineffizient, da der Staat alles plante. Fehlender Wettbewerb führte zu schlechter Qualität der Produkte. Lange Wartezeiten auf Konsumgüter. Importprobleme, da Devisen für Westprodukte fehlten. In der DDR wartete man im Schnitt 10-15 Jahre auf einen Trabant.
Grundnahrungsmittel waren billig, aber es gab wenig Auswahl. Viele Dinge waren nur durch Beziehungen erhältlich. Westprodukte gab es nur in Intershops mit D-Mark oder Westgeld.
In der BRD: Wirtschaftlicher Erfolg, steigender Wohlstand. In der DDR: Grundversorgung gesichert, aber wenig Konsumfreiheit. DDR-Wirtschaft instabil, was 1989 zur Wende führte.
Nach 1990 blieben Lohn- und Rentenunterschiede zwischen Ost und West bestehen. "Ostalgie": Manche Menschen vermissen die soziale Sicherheit der DDR. Viele DDR-Betriebe wurden von westdeutschen Firmen übernommen. Während einige Unternehmen wie Rotkäppchen-Sekt Erfolg hatten, mussten viele VEB-Betriebe schließen.
Die BRD wurde eine erfolgreiche Konsumgesellschaft. Die DDR-Wirtschaft scheiterte langfristig. Nach der Wiedervereinigung erfolgte eine langsame Angleichung, Unterschiede sind aber immer noch spürbar.